Antibiotika auf Ihrem Teller?
Antibiotika im Essen: Diese Thema brachten viele bisher nur mit Fleisch in Verbindung.
Untersuchungen der Universität Paderborn zeigen nun, dass sich auch in Gemüse und Getreide Rückstände von Antibiotika befinden können.
Mit der Gülle in den Boden, vom Boden in die Pflanze
Antibiotika aus der Tierhaltung können duch die Gülle-Ausbringung auf den Feldern auch von Pflanzen aufgenommen werden. So gelangen sie in die menschliche Nahrung.
“In unserer Untersuchung gingen wir so vor, wie es in der Landwirtschaftlichen Praxis üblich ist”, erklärt Prof. Dr. Manfred Grote, der die Untersuchung leitete. Die Wissenschaftler behandelten Schweine, die anfällig für Lungenentzündungen sind, mit Chlortetracyclin und Sulfonamiden. Beide Antibiotika werden in der Tierhaltung besonders häufig angewendet.
Die Ausscheidungen der Tiere wurden als Gülle auf die Versuchsfelder ausgebracht. Anschließend bauten die Wssenschaftler Salat und Getreide an.
Antibiotika im Salat und im Getreide
Ergebnis: Einige Bestandteile der Antibiotika waren nach acht Monaten noch in der Gülle und in den oberen Bodenschichten nachweisbar. Aber auch im Salat und in den Getreidekörnern stießen die Wissenschaftler auf Spuren der Arzneimittel.
Ergebnisse “nicht überraschend”
Für Grote sind die Ergebnisse nicht überraschend: In Europa werden jedes Jahr über 13.000 Tonnen Antibiotika verbraucht, 5.000 Tonnen davon in der Landwirtschaft. “Diese Substanzen verschwinden nicht spurlos, sondern landen über Umwege auch in unseren Nahrungsmitteln.”
Keime, gegen die kein normales Antibiotikum mehr hilft
Brisant wird die Lage durch die Zunahme von resistenen Keimen in der Medizin: Das sind Bakterien, gegen die kein Standard-Antibiotikum mehr hilft. Studien des Fogarty International Centers in Bethesda (USA) deuten darauf hin, dass Antibiotika aus der Tierhaltung an der Entstehung solcher Antibiotika-Resistenzen (d.h. Antibiotika wirken nicht mehr) beteiligt sind.
Dazu Bärbel Höhn, ehem. Verbraucherschutz-Ministerin: Gerade geringe Antibiotika-Dosen seien gefährlich, weil Krankheitserreger nicht abgetötet würden, sondern eine Unempfindlichkeit gegen diese Medikamente entwickeln könnten.
Selbst “bio” ist nicht sicher
Selbst biologisch angebaute Pflanzen sind nicht frei von Rückständen. Bio-Bauern unterliegen zwar strengeren Regeln für den Gebrauch von Antibioika an Tieren, aber keinem völligen Verbot. Außerdem dürfen Sie die Hälfte ihres Düngers von konventionellen Höfen beziehen, in Ausnahmefällen bis zu 80 Prozent.
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Untersuchungen der Universität Paderborn zeigen nun, dass sich auch in Gemüse und Getreide Rückstände von Antibiotika befinden können.
Mit der Gülle in den Boden, vom Boden in die Pflanze
Antibiotika aus der Tierhaltung können duch die Gülle-Ausbringung auf den Feldern auch von Pflanzen aufgenommen werden. So gelangen sie in die menschliche Nahrung.
“In unserer Untersuchung gingen wir so vor, wie es in der Landwirtschaftlichen Praxis üblich ist”, erklärt Prof. Dr. Manfred Grote, der die Untersuchung leitete. Die Wissenschaftler behandelten Schweine, die anfällig für Lungenentzündungen sind, mit Chlortetracyclin und Sulfonamiden. Beide Antibiotika werden in der Tierhaltung besonders häufig angewendet.
Die Ausscheidungen der Tiere wurden als Gülle auf die Versuchsfelder ausgebracht. Anschließend bauten die Wssenschaftler Salat und Getreide an.
Antibiotika im Salat und im Getreide
Ergebnis: Einige Bestandteile der Antibiotika waren nach acht Monaten noch in der Gülle und in den oberen Bodenschichten nachweisbar. Aber auch im Salat und in den Getreidekörnern stießen die Wissenschaftler auf Spuren der Arzneimittel.
Ergebnisse “nicht überraschend”
Für Grote sind die Ergebnisse nicht überraschend: In Europa werden jedes Jahr über 13.000 Tonnen Antibiotika verbraucht, 5.000 Tonnen davon in der Landwirtschaft. “Diese Substanzen verschwinden nicht spurlos, sondern landen über Umwege auch in unseren Nahrungsmitteln.”
Keime, gegen die kein normales Antibiotikum mehr hilft
Brisant wird die Lage durch die Zunahme von resistenen Keimen in der Medizin: Das sind Bakterien, gegen die kein Standard-Antibiotikum mehr hilft. Studien des Fogarty International Centers in Bethesda (USA) deuten darauf hin, dass Antibiotika aus der Tierhaltung an der Entstehung solcher Antibiotika-Resistenzen (d.h. Antibiotika wirken nicht mehr) beteiligt sind.
Dazu Bärbel Höhn, ehem. Verbraucherschutz-Ministerin: Gerade geringe Antibiotika-Dosen seien gefährlich, weil Krankheitserreger nicht abgetötet würden, sondern eine Unempfindlichkeit gegen diese Medikamente entwickeln könnten.
Selbst “bio” ist nicht sicher
Selbst biologisch angebaute Pflanzen sind nicht frei von Rückständen. Bio-Bauern unterliegen zwar strengeren Regeln für den Gebrauch von Antibioika an Tieren, aber keinem völligen Verbot. Außerdem dürfen Sie die Hälfte ihres Düngers von konventionellen Höfen beziehen, in Ausnahmefällen bis zu 80 Prozent.
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robinhood - 11. Sep, 10:22