Kinderspeck, der krank macht
Gefährliche Ringe: Kinderspeck, der krank macht
Baierbrunn (ots) - Im Vergleich zum Jahr 1988 haben Kinder heute im Schnitt 65 bis 70 Prozent mehr Bauchfett angesetzt, berichtet das Apothekenmagazin "Baby und Familie" unter Berufung auf eine Studie der Universität Rochester (USA). Ein gefährlicher Trend, denn die Ringe auf den Hüften erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes vom Typ 2 drastisch.
Diabetes mellitus bei Baby & Kind
Beschreibung
Diabetes (Zuckerkrankheit) ist eine sehr häufige und weit verbreitete Erkrankung. Die Zahl der Betroffenen nimmt stetig zu. Diabetes kommt in allen Altersstufe und bei allen Völkern vor. Die Zuckerkrankheit ist eine sehr ernste Stoffwechselerkrankung, die einen Diabetiker lebenslang begleitet.
Diabetes Typ 1 wird durch den Mangel am Hormon Insulin verursacht. Lange Zeit war der Diabetes Typ-1 auch unter dem Begriff "jugendlicher" Diabetes geläufig, da er in der Regel bei Kindern und Jugendlichen zum ersten Mal auftritt.
Im Gegensatz dazu bildet der Körper bei Diabetes Typ-2 noch das Hormon Insulin, der Körper reagiert aber nicht richtig darauf. Diese Form des Diabetes tritt meist bei älteren Menschen auf. Allerdings erkranken heute auch immer mehr übergewichtige Kinder und Jugendliche an Typ-2 Diabetes.
Diabetes ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindesalter; sie kann in jedem Alter ausbrechen.
Ursachen
Die Ursache der Zuckerkrankheit ist ein Mangel bzw. vollständiges Fehlen von Insulin. Spezielle Zellen der Bauchspeicheldrüse (Beta-Zellen) produzieren dieses Hormon. Die Zuckerverwertung und damit Energiegewinnung des menschlichen Körpers ist vom Insulin abhängig. Ohne Insulin können die Zellen keinen Zucker aus dem Blut aufnehmen und verarbeiten. Bei Diabetikern ist die Zuckerkonzentration im Blut deutlich erhöht. Mit dem Urin wird der Zucker ausgeschieden, er ist süß - mellitus bedeutet honigsüß.
Typ-1 Diabetes zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Der Körper produziert selbst Antikörper, welche die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstören. Die Ursache für die Antikörperbildung ist bis heute nicht bekannt. Man vermutet, dass viele Faktoreneine Rolle spielen. Dazu gehören beispielsweise erbliche Faktoren, Immundefekte sowie äußere Einflüsse wie Infektionen oder Stress.
Symptome
Die Symptome eines Diabetes entwickeln sich im Lauf von einigen Tagen bis Wochen. Erste Anzeichen sind:
* Häufiger Harndrang mit großen Mengen Urin (Polyurie); nachts wachen die Kinder davon auf, teilweise nässen sie ins Bett.
* Müdigkeit, Gereiztheit, Stimmungsschwankungen;
* Vermehrte Anfälligkeit für Infektionen;
* Großer Durst, das Kind trinkt mehrere Liter Flüssigkeit pro Tag (Polydipsie);
* Gewichtsverlust trotz Heißhungers;
* Nachlassen der körperlichen Leistungskraft und der Konzentrationsfähigkeit;
* Später können auch Bauchschmerzen und Azetongeruch in der Atemluft auftreten (Azeton riecht wie Nagellackentferner);
Treten einige dieser Symptome bei Ihrem Kind auf, suchen sie sofort einen Arzt auf. Bei verschleppter Diagnose besteht für das Kind die Gefahr ins Koma zu fallen.
Diagnose
Die Diagnose Diabetes wird anhand folgender Untersuchungen gestellt:
Blut- und Urinuntersuchungen: Der Arzt bestimmt den Blutzuckerspiegel, die Menge an Abbaustoffen aus dem Fettstoffwechsel (Ketone) und den Zucker im Urin.
Häufig lässt sich nach der Bestimmung des Blut- und Urinzuckers schon eine Diagnose stellen. In manchen Fällen folgen weitere Untersuchungen wie ein Nüchternblutzucker-Test.
Manchmal wird auch ein Glukosetoleranztest durchgeführt: Das Kind trinkt eine bestimmte Menge an Zuckerwasser. Zuvor und nach zwei Stunden kontrolliert der Arzt den Blutzuckerspiegel des Kindes.
Wird Diabetes diagnostiziert, muss das Kind so bald wie möglich ins Krankenhaus. Wenn nötig wird dem Kind dort über eine Infusion Flüssigkeit zugeführt und die Insulintherapie begonnen.
Therapie
Vier Bausteine
Bei der Dauertherapie des Diabetes sind vier Bausteine wichtig: Information über die Krankheit, Insulintherapie, Ernährung und sportliche Aktivität. Damit Kinder ein normales Leben führen können, muss der Diabetes konsequent behandelt und gut überwacht werden.
Information
Die Familie und das Kind müssen richtig über Diabetes informiert sein und lernen, mit der Krankheit umzugehen. Was kann das kranke Kind tun? Wo sind seine Grenzen? Kontakte zu anderen betroffenen Kindern oder Diabetiker-Aktivitäten helfen, die Probleme in den Griff zu bekommen und die Angst zu nehmen. Bereits im Krankenhaus erfolgt meist eine ausführliche Schulung von Eltern und Kind.
Insulintherapie
Injiziertes Insulin senkt den Blutzuckerspiegel. Die Dosis muss zuvor genau bestimmt werden. Kinder sollten so schnell wie möglich lernen, das Insulin selbst unter der Aufsicht der Eltern zu spritzen. Meist dauert es mehrere Wochen, bis sich die tägliche Routine eingespielt hat. Durch große körperliche Anstrengung, zu hohe Insulindosen oder nicht ausreichende Mahlzeiten kann es aber auch zu einem Mangel an Blutzucker (Hypoglykämie) kommen. In schweren Fällen werden die Kinder bewusstlos und fallen ins Koma.
Die täglichen Insulininjektionen sind für das Kind lebenswichtig. Die Injektion wird unter die Haut (subkutan) des Oberschenkels, des Bauchs oder an anderen Stellen, an denen Unterhautfettgewebe vorhanden ist, gespritzt. Die Behandlung erfolgt mit einem lang- und einem schnellwirkenden Insulin, das morgens und abends gespritzt wird. Bei noch sehr jungen Kindern kann eine Zeit lang die morgendliche Dosis genügen.
Nach einigen Jahren wird die Behandlung mit schnellwirkendem Insulin vor jeder Hauptmahlzeit und langwirkendem Insulin für die Nacht fortgesetzt. Das Insulin wird mit Spritzen oder mit Insulinstiften (Pens) verabreicht. Sie sind auch in farbigen, kinderfreundlichen Ausgaben erhältlich. Inzwischen gibt es auch für Kinder Insulinpumpen, die kontinuierlich Insulin unter die Haut spritzen und so ideale Blutzuckereinstellungen ermöglichen.
Ernährung
Arzt und Diätberater stimmen die Ernährung genau auf das Kind ab. Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, die besonders reich an Ballaststoffen und langsam verdaulichen Kohlenhydraten stehen im Vordergrund. Dazu gehören beispielsweise Brot oder Nahrungsmitteln, die besonders arm an tierischen Fetten sind. Die Nahrung sollte nur geringe Mengen an direkt verwertbarem Zucker enthalten. Die Ernährung ist vom Alter und Gewicht des Kindes abhängig und wird in Absprache mit der Diätassistentin und den Eltern festgelegt.
Die Ernährung hängt außerdem vom Ausmaß der körperlichen Bewegung ab. So müssen Kinder zusätzlich Fruchtsaft, Brot und andere Kohlenhydrate aufnehmen, wenn sie Sport ausüben. Dies sollte in Absprache mit dem Arzt oder der Diätassistentin geschehen. Empfohlen sind drei Haupt- und zwei bis drei Nebenmahlzeiten. Die ganze Familie sollte die gleiche Kost essen. Im Gegensatz zu früher wird der absolute Verzicht auf Süßigkeiten heute nicht mehr so streng gehandhabt. Kinder sollten abhängig vom Insulintyp und dem Blutzuckerwert 0 bis 30 Minuten nach der Insulininjektion essen, wenn das Insulin am wirksamsten ist.
Körperliche Aktivität
Sie erhöht die Wirkung des Insulins im Körper und hilft, das Körpergewicht auf konstantem Niveau zu halten. Kinder brauchen dann oft weniger Insulin. Finden Sie zusammen mit Ihrem Kind die richtige Sportart. Bewegung sollte ein natürlicher Bestandteil im Alltag des Kindes sein. In Verbindung mit dem Schul- oder Freizeitsport muss die gewohnte Insulindosis in der Regel reduziert werden oder das Kind muss vorher zusätzliche Broteinheiten essen. Körperliche Aktivität birgt sonst das Risiko, dass der Blutzucker zu stark sinkt. Deshalb sollte Ihr Kind immer Traubenzucker bei sich haben.
Falk AdSolution
Was Eltern tun können
Den richtigen Umgang mit der Krankheit können Sie zusammen mit Ihrem Kind lernen. Entscheidend sind ein konsequentes Verhalten im Hinblick auf Ernährung, körperliche Belastung und Insulintherapie sowie eine gute Dokumentation der Blutzuckerwerte.
Suchen Sie sich so schnell wie möglich kompetente Unterstützung durch Ärzte, Krankenschwestern und Ernährungsberater. Lassen Sie sich helfen und vor allem informieren! Bei kaum einer Krankheit ist es von so großer Bedeutung, dass Patient und Angehörige zu Fachleuten werden.
Nach der Erstdiagnose erfolgt meist im Krankenhaus eine ausführliche Schulung von Eltern und Patient. Außerdem bieten Krankenhäuser und die meisten Hersteller von Insulinpräparaten eigene Schulungen für Patienten an. Dies kann ebenso einen Beitrag zum erfolgreichen Umgang mit der Krankheit leisten wie der Besuch einer Selbsthilfegruppe.
Folgende Punkte sollten Sie beachten:
* Sie sollten die Symptome für zu hohen und zu niedrigen Blutzucker kennen.
* Sie sollten regelmäßig den Blutzuckergehalt messen und diesen regelmäßig im Zuckerheft dokumentieren. Sobald Ihr Kind alt genug ist, sollte es dies selbst tun.
* Das Kind sollte so schnell wie möglich lernen, sich selbst Insulininjektionen zu verabreichen.
* Halten Sie immer Zucker, Traubenzucker oder süße Fruchtsäfte für den Fall griffbereit dass der Blutzucker durch zu hohe Insulingabe zu stark absinkt.
* Gehen Sie mit Ihrem Kind regelmäßig zur ärztlichen Kontrolle; bringen sie dabei das Blutzuckerprotokoll mit, damit das Insulin dem Bedarf Ihres Kindes angepasst werden kann.
* Konsultieren Sie Ihren Arzt, wenn Ihr Kind an einer anderen Erkrankung leidet.
* Informieren Sie die Schule und Ihr privates Umfeld über die Krankheit Ihres Kindes. Vor allem die Symptome eines zu niedrigen Blutzuckers sollten jedem bekannt sein.
Prognose
Wichtigstes Ziel ist es, dass Ihr Kind eine gute Stoffwechseleinstellung mit möglichst normalen Blutzuckerwerten erreicht. So lassen sich Schäden an den Augen und Nieren verhindern. Diese Komplikationen können bereits ab dem Pubertätsalter auftreten.
Etwa ab einem Alter von neun Jahren sollte der Eiweißgehalt im Urin regelmäßig bestimmt und eine Augenuntersuchung (mit Augenhintergrund) durchgeführt werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, regelmäßig zur Kontrolle in die Kinderdiabetes-Ambulanz zu gehen - mindestens einmal alle drei Monate. Dort sollten auch regelmäßig der Blutdruck gemessen sowie die Blutfette und Schilddrüsenwerte bestimmt werden.
Alle Folgeerkrankungen lassen sich stark hinauszögern, wenn die Krankheit sorgfältig überwacht und behandelt wird und so eine gute Stoffwechseleinstellung erreicht wird. Zu den Folgeerkrankungen zählen:
* Schädigungen der großen und kleinen Blutgefäße,
* Nierenversagen,
* verringerte Sehfähigkeit durch Schädigung der kleinen Gefäße, die die Netzhaut versorgen,
* Nervenschädigung;
Quellen
Hürter: Diabetes bei Kindern und Jugendlichen
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Baierbrunn (ots) - Im Vergleich zum Jahr 1988 haben Kinder heute im Schnitt 65 bis 70 Prozent mehr Bauchfett angesetzt, berichtet das Apothekenmagazin "Baby und Familie" unter Berufung auf eine Studie der Universität Rochester (USA). Ein gefährlicher Trend, denn die Ringe auf den Hüften erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes vom Typ 2 drastisch.
Diabetes mellitus bei Baby & Kind
Beschreibung
Diabetes (Zuckerkrankheit) ist eine sehr häufige und weit verbreitete Erkrankung. Die Zahl der Betroffenen nimmt stetig zu. Diabetes kommt in allen Altersstufe und bei allen Völkern vor. Die Zuckerkrankheit ist eine sehr ernste Stoffwechselerkrankung, die einen Diabetiker lebenslang begleitet.
Diabetes Typ 1 wird durch den Mangel am Hormon Insulin verursacht. Lange Zeit war der Diabetes Typ-1 auch unter dem Begriff "jugendlicher" Diabetes geläufig, da er in der Regel bei Kindern und Jugendlichen zum ersten Mal auftritt.
Im Gegensatz dazu bildet der Körper bei Diabetes Typ-2 noch das Hormon Insulin, der Körper reagiert aber nicht richtig darauf. Diese Form des Diabetes tritt meist bei älteren Menschen auf. Allerdings erkranken heute auch immer mehr übergewichtige Kinder und Jugendliche an Typ-2 Diabetes.
Diabetes ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindesalter; sie kann in jedem Alter ausbrechen.
Ursachen
Die Ursache der Zuckerkrankheit ist ein Mangel bzw. vollständiges Fehlen von Insulin. Spezielle Zellen der Bauchspeicheldrüse (Beta-Zellen) produzieren dieses Hormon. Die Zuckerverwertung und damit Energiegewinnung des menschlichen Körpers ist vom Insulin abhängig. Ohne Insulin können die Zellen keinen Zucker aus dem Blut aufnehmen und verarbeiten. Bei Diabetikern ist die Zuckerkonzentration im Blut deutlich erhöht. Mit dem Urin wird der Zucker ausgeschieden, er ist süß - mellitus bedeutet honigsüß.
Typ-1 Diabetes zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Der Körper produziert selbst Antikörper, welche die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstören. Die Ursache für die Antikörperbildung ist bis heute nicht bekannt. Man vermutet, dass viele Faktoreneine Rolle spielen. Dazu gehören beispielsweise erbliche Faktoren, Immundefekte sowie äußere Einflüsse wie Infektionen oder Stress.
Symptome
Die Symptome eines Diabetes entwickeln sich im Lauf von einigen Tagen bis Wochen. Erste Anzeichen sind:
* Häufiger Harndrang mit großen Mengen Urin (Polyurie); nachts wachen die Kinder davon auf, teilweise nässen sie ins Bett.
* Müdigkeit, Gereiztheit, Stimmungsschwankungen;
* Vermehrte Anfälligkeit für Infektionen;
* Großer Durst, das Kind trinkt mehrere Liter Flüssigkeit pro Tag (Polydipsie);
* Gewichtsverlust trotz Heißhungers;
* Nachlassen der körperlichen Leistungskraft und der Konzentrationsfähigkeit;
* Später können auch Bauchschmerzen und Azetongeruch in der Atemluft auftreten (Azeton riecht wie Nagellackentferner);
Treten einige dieser Symptome bei Ihrem Kind auf, suchen sie sofort einen Arzt auf. Bei verschleppter Diagnose besteht für das Kind die Gefahr ins Koma zu fallen.
Diagnose
Die Diagnose Diabetes wird anhand folgender Untersuchungen gestellt:
Blut- und Urinuntersuchungen: Der Arzt bestimmt den Blutzuckerspiegel, die Menge an Abbaustoffen aus dem Fettstoffwechsel (Ketone) und den Zucker im Urin.
Häufig lässt sich nach der Bestimmung des Blut- und Urinzuckers schon eine Diagnose stellen. In manchen Fällen folgen weitere Untersuchungen wie ein Nüchternblutzucker-Test.
Manchmal wird auch ein Glukosetoleranztest durchgeführt: Das Kind trinkt eine bestimmte Menge an Zuckerwasser. Zuvor und nach zwei Stunden kontrolliert der Arzt den Blutzuckerspiegel des Kindes.
Wird Diabetes diagnostiziert, muss das Kind so bald wie möglich ins Krankenhaus. Wenn nötig wird dem Kind dort über eine Infusion Flüssigkeit zugeführt und die Insulintherapie begonnen.
Therapie
Vier Bausteine
Bei der Dauertherapie des Diabetes sind vier Bausteine wichtig: Information über die Krankheit, Insulintherapie, Ernährung und sportliche Aktivität. Damit Kinder ein normales Leben führen können, muss der Diabetes konsequent behandelt und gut überwacht werden.
Information
Die Familie und das Kind müssen richtig über Diabetes informiert sein und lernen, mit der Krankheit umzugehen. Was kann das kranke Kind tun? Wo sind seine Grenzen? Kontakte zu anderen betroffenen Kindern oder Diabetiker-Aktivitäten helfen, die Probleme in den Griff zu bekommen und die Angst zu nehmen. Bereits im Krankenhaus erfolgt meist eine ausführliche Schulung von Eltern und Kind.
Insulintherapie
Injiziertes Insulin senkt den Blutzuckerspiegel. Die Dosis muss zuvor genau bestimmt werden. Kinder sollten so schnell wie möglich lernen, das Insulin selbst unter der Aufsicht der Eltern zu spritzen. Meist dauert es mehrere Wochen, bis sich die tägliche Routine eingespielt hat. Durch große körperliche Anstrengung, zu hohe Insulindosen oder nicht ausreichende Mahlzeiten kann es aber auch zu einem Mangel an Blutzucker (Hypoglykämie) kommen. In schweren Fällen werden die Kinder bewusstlos und fallen ins Koma.
Die täglichen Insulininjektionen sind für das Kind lebenswichtig. Die Injektion wird unter die Haut (subkutan) des Oberschenkels, des Bauchs oder an anderen Stellen, an denen Unterhautfettgewebe vorhanden ist, gespritzt. Die Behandlung erfolgt mit einem lang- und einem schnellwirkenden Insulin, das morgens und abends gespritzt wird. Bei noch sehr jungen Kindern kann eine Zeit lang die morgendliche Dosis genügen.
Nach einigen Jahren wird die Behandlung mit schnellwirkendem Insulin vor jeder Hauptmahlzeit und langwirkendem Insulin für die Nacht fortgesetzt. Das Insulin wird mit Spritzen oder mit Insulinstiften (Pens) verabreicht. Sie sind auch in farbigen, kinderfreundlichen Ausgaben erhältlich. Inzwischen gibt es auch für Kinder Insulinpumpen, die kontinuierlich Insulin unter die Haut spritzen und so ideale Blutzuckereinstellungen ermöglichen.
Ernährung
Arzt und Diätberater stimmen die Ernährung genau auf das Kind ab. Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, die besonders reich an Ballaststoffen und langsam verdaulichen Kohlenhydraten stehen im Vordergrund. Dazu gehören beispielsweise Brot oder Nahrungsmitteln, die besonders arm an tierischen Fetten sind. Die Nahrung sollte nur geringe Mengen an direkt verwertbarem Zucker enthalten. Die Ernährung ist vom Alter und Gewicht des Kindes abhängig und wird in Absprache mit der Diätassistentin und den Eltern festgelegt.
Die Ernährung hängt außerdem vom Ausmaß der körperlichen Bewegung ab. So müssen Kinder zusätzlich Fruchtsaft, Brot und andere Kohlenhydrate aufnehmen, wenn sie Sport ausüben. Dies sollte in Absprache mit dem Arzt oder der Diätassistentin geschehen. Empfohlen sind drei Haupt- und zwei bis drei Nebenmahlzeiten. Die ganze Familie sollte die gleiche Kost essen. Im Gegensatz zu früher wird der absolute Verzicht auf Süßigkeiten heute nicht mehr so streng gehandhabt. Kinder sollten abhängig vom Insulintyp und dem Blutzuckerwert 0 bis 30 Minuten nach der Insulininjektion essen, wenn das Insulin am wirksamsten ist.
Körperliche Aktivität
Sie erhöht die Wirkung des Insulins im Körper und hilft, das Körpergewicht auf konstantem Niveau zu halten. Kinder brauchen dann oft weniger Insulin. Finden Sie zusammen mit Ihrem Kind die richtige Sportart. Bewegung sollte ein natürlicher Bestandteil im Alltag des Kindes sein. In Verbindung mit dem Schul- oder Freizeitsport muss die gewohnte Insulindosis in der Regel reduziert werden oder das Kind muss vorher zusätzliche Broteinheiten essen. Körperliche Aktivität birgt sonst das Risiko, dass der Blutzucker zu stark sinkt. Deshalb sollte Ihr Kind immer Traubenzucker bei sich haben.
Falk AdSolution
Was Eltern tun können
Den richtigen Umgang mit der Krankheit können Sie zusammen mit Ihrem Kind lernen. Entscheidend sind ein konsequentes Verhalten im Hinblick auf Ernährung, körperliche Belastung und Insulintherapie sowie eine gute Dokumentation der Blutzuckerwerte.
Suchen Sie sich so schnell wie möglich kompetente Unterstützung durch Ärzte, Krankenschwestern und Ernährungsberater. Lassen Sie sich helfen und vor allem informieren! Bei kaum einer Krankheit ist es von so großer Bedeutung, dass Patient und Angehörige zu Fachleuten werden.
Nach der Erstdiagnose erfolgt meist im Krankenhaus eine ausführliche Schulung von Eltern und Patient. Außerdem bieten Krankenhäuser und die meisten Hersteller von Insulinpräparaten eigene Schulungen für Patienten an. Dies kann ebenso einen Beitrag zum erfolgreichen Umgang mit der Krankheit leisten wie der Besuch einer Selbsthilfegruppe.
Folgende Punkte sollten Sie beachten:
* Sie sollten die Symptome für zu hohen und zu niedrigen Blutzucker kennen.
* Sie sollten regelmäßig den Blutzuckergehalt messen und diesen regelmäßig im Zuckerheft dokumentieren. Sobald Ihr Kind alt genug ist, sollte es dies selbst tun.
* Das Kind sollte so schnell wie möglich lernen, sich selbst Insulininjektionen zu verabreichen.
* Halten Sie immer Zucker, Traubenzucker oder süße Fruchtsäfte für den Fall griffbereit dass der Blutzucker durch zu hohe Insulingabe zu stark absinkt.
* Gehen Sie mit Ihrem Kind regelmäßig zur ärztlichen Kontrolle; bringen sie dabei das Blutzuckerprotokoll mit, damit das Insulin dem Bedarf Ihres Kindes angepasst werden kann.
* Konsultieren Sie Ihren Arzt, wenn Ihr Kind an einer anderen Erkrankung leidet.
* Informieren Sie die Schule und Ihr privates Umfeld über die Krankheit Ihres Kindes. Vor allem die Symptome eines zu niedrigen Blutzuckers sollten jedem bekannt sein.
Prognose
Wichtigstes Ziel ist es, dass Ihr Kind eine gute Stoffwechseleinstellung mit möglichst normalen Blutzuckerwerten erreicht. So lassen sich Schäden an den Augen und Nieren verhindern. Diese Komplikationen können bereits ab dem Pubertätsalter auftreten.
Etwa ab einem Alter von neun Jahren sollte der Eiweißgehalt im Urin regelmäßig bestimmt und eine Augenuntersuchung (mit Augenhintergrund) durchgeführt werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, regelmäßig zur Kontrolle in die Kinderdiabetes-Ambulanz zu gehen - mindestens einmal alle drei Monate. Dort sollten auch regelmäßig der Blutdruck gemessen sowie die Blutfette und Schilddrüsenwerte bestimmt werden.
Alle Folgeerkrankungen lassen sich stark hinauszögern, wenn die Krankheit sorgfältig überwacht und behandelt wird und so eine gute Stoffwechseleinstellung erreicht wird. Zu den Folgeerkrankungen zählen:
* Schädigungen der großen und kleinen Blutgefäße,
* Nierenversagen,
* verringerte Sehfähigkeit durch Schädigung der kleinen Gefäße, die die Netzhaut versorgen,
* Nervenschädigung;
Quellen
Hürter: Diabetes bei Kindern und Jugendlichen
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robinhood - 20. Jan, 00:07