Identität: Hirnströme so aussagekräftig wie Fingerabdrücke
Identität: Hirnströme so aussagekräftig wie Fingerabdrücke
London (ddp). Die Hirnströme sind bei Menschen individuell so verschieden, dass sie als biometrische Merkmale verwendet werden können.
So lassen sie sich neben Fingerabdrücken, der Beschaffenheit der Iris im Auge oder der Geometrie des Gesichts zur Identifizierung von Menschen nutzen. Das sagen Wissenschaftler des europäischen Forschungsprojekts HUMABIO, die an der Hard- und Software eines solchen Erkennungssystems arbeiten.
Über die Ergebnisse berichtet der Onlinedienst des Wissenschaftsmagazins «New Scientist». Bei dem System, das Wissenschaftler um Dimitrios Tzovaras vom Zentrum für Forschung und Technologie in Thessaloniki entwickeln, bekommt der Proband eine mit Elektroden ausgestattete Mütze aufgesetzt.
Diese misst die Gehirnströme und zeichnet gleichzeitig das Hirnstrommuster, ein so genanntes Elektroenzephalogramm (EEG), auf. Die Probanden hätten während der Messung Denkaufgaben zu bewältigen und sollen dabei die Augen schließen und nicht reden, um die Aufnahme möglichst nicht zu stören, erklärt Tzovaras.
Die EEGs werden drahtlos auf einen Computer übertragen und dort mit früheren Aufnahmen verglichen, bei denen der Proband vor die gleiche Aufgabe gestellt worden war.
Eine speziell entwickelte Software analysiert die für jeden Menschen typischen Muster der Hirnströme und kann so mit hoher Sicherheit die Antwort liefern, ob es sich um denselben Menschen handelt.
Auch wenn die Mütze weniger Elektroden enthält, als sonst für die EEG-Aufnahmen verwendet werden, liefere das Gerät ausreichend genaue Ergebnisse, erklären die Forscher. In Tests einer ebenfalls an dem Projekt beteiligten Gruppe von Wissenschaftlern aus Polen wurde eine Trefferquote von 88 Prozent erzielt.
Andere Forscher zweifeln jedoch an der Genauigkeit und Praxistauglichkeit der Idee. Stehen die Probanden unter Stress, könne sich das EEG extrem verändern und eine Identifikation sei nur noch schwer möglich, erklärt etwa der Neurowissenschaftler Olaf Hauk von der Universität Cambridge gegenüber dem «New Scientist».
Andere merken an, EEGs seien für den Nutzer unangenehm und nicht für den massenhaften Einsatz geeignet, auch wenn dazu nur eine Mütze verwendet werde.
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London (ddp). Die Hirnströme sind bei Menschen individuell so verschieden, dass sie als biometrische Merkmale verwendet werden können.
So lassen sie sich neben Fingerabdrücken, der Beschaffenheit der Iris im Auge oder der Geometrie des Gesichts zur Identifizierung von Menschen nutzen. Das sagen Wissenschaftler des europäischen Forschungsprojekts HUMABIO, die an der Hard- und Software eines solchen Erkennungssystems arbeiten.
Über die Ergebnisse berichtet der Onlinedienst des Wissenschaftsmagazins «New Scientist». Bei dem System, das Wissenschaftler um Dimitrios Tzovaras vom Zentrum für Forschung und Technologie in Thessaloniki entwickeln, bekommt der Proband eine mit Elektroden ausgestattete Mütze aufgesetzt.
Diese misst die Gehirnströme und zeichnet gleichzeitig das Hirnstrommuster, ein so genanntes Elektroenzephalogramm (EEG), auf. Die Probanden hätten während der Messung Denkaufgaben zu bewältigen und sollen dabei die Augen schließen und nicht reden, um die Aufnahme möglichst nicht zu stören, erklärt Tzovaras.
Die EEGs werden drahtlos auf einen Computer übertragen und dort mit früheren Aufnahmen verglichen, bei denen der Proband vor die gleiche Aufgabe gestellt worden war.
Eine speziell entwickelte Software analysiert die für jeden Menschen typischen Muster der Hirnströme und kann so mit hoher Sicherheit die Antwort liefern, ob es sich um denselben Menschen handelt.
Auch wenn die Mütze weniger Elektroden enthält, als sonst für die EEG-Aufnahmen verwendet werden, liefere das Gerät ausreichend genaue Ergebnisse, erklären die Forscher. In Tests einer ebenfalls an dem Projekt beteiligten Gruppe von Wissenschaftlern aus Polen wurde eine Trefferquote von 88 Prozent erzielt.
Andere Forscher zweifeln jedoch an der Genauigkeit und Praxistauglichkeit der Idee. Stehen die Probanden unter Stress, könne sich das EEG extrem verändern und eine Identifikation sei nur noch schwer möglich, erklärt etwa der Neurowissenschaftler Olaf Hauk von der Universität Cambridge gegenüber dem «New Scientist».
Andere merken an, EEGs seien für den Nutzer unangenehm und nicht für den massenhaften Einsatz geeignet, auch wenn dazu nur eine Mütze verwendet werde.
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robinhood - 18. Jan, 09:04