Lymphdrüsenkrebs: Zahl der Erkrankungen nimmt zu
Lymphdrüsenkrebs: Zahl der Erkrankungen nimmt zu
Köln (ddp). Etwa 14 000 Bundesbürger erkranken jährlich an Lymphdrüsenkrebs. Die so genannten Malignen Lymphome gehören damit zu den eher seltenen Krebsarten. Doch im Gegensatz zu anderen Tumorerkrankungen nimmt die Verbreitung von bösartigen Geschwülsten an den Lymphknoten deutlich zu - vor allem bei Menschen in den westlichen Industrieländern.
Rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen jedoch groß. «Noch verstehen wir die Zunahme der Erkrankungen nicht vollständig», sagt Professor Michael Hallek, Leiter der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln. «Erklärungen könnten Umweltfaktoren oder das steigende Lebensalter sein», betont der Sprecher des Kompetenznetzes Maligne Lymphome.
Ebenso unbekannt sind die Auslöser der Krebsart. Wissenschaftler vermuten, dass Infektionen, beispielsweise im Magen, bestimmte Lymphome begünstigen. Auch die zunehmende Hygiene in den Großstädten könnte eine Rolle spielen. «Viele Menschen kommen in ihrer Kindheit mit bestimmten Erregern gar nicht mehr in Kontakt und können so keine Abwehrkräfte aufbauen», sagt Hallek.
Lymphknotenkrebs macht sich im Körper durch eine Reihe unspezifischer Symptome bemerkbar. «Dazu können Abgeschlagenheit und Krankheitsgefühl gehören», sagt Stephan Schmitz, Onkologe aus Köln. Wesentliches Alarmsignal sind geschwollene Lymphknoten.
«Allerdings muss nicht jede Schwellung gleich ein Lymphom sein. Bilden sich größere, schmerzfreie Knoten an ungewöhnlichen Stellen wie am Nacken oder unter den Achselhöhlen und verschwinden diese auch nach einigen Wochen nicht, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden», betont Schmitz.
Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Er kann den Patienten bei Bedarf an einen Spezialisten verweisen. «Die Diagnostik erfordert viel Erfahrung», unterstreicht Schmitz. So müsse der Arzt sicher sein, dass nicht Medikamente, Infektionen, der Kontakt zu Haustieren oder Allergien die Schwellung der Knoten verursacht haben.
Blut- oder Ultraschalluntersuchungen können helfen, andere Auslöser auszuschließen. «Vermutet der Arzt ein Lymphom, bringt eine so genannte Biopsie Sicherheit», sagt Schmitz. Dabei wird dem Patienten eine Probe des Lymphknotens entnommen und im Labor analysiert.
Lymphom ist allerdings nicht gleich Lymphom. «Es gibt fast 50 Unterarten», erläutert Hallek. Zu den bekanntesten gehören das Hodgkin-Lymphom sowie eine Reihe von Tumoren, die in aggressive und indolente - langsam wachsende - Lymphome unterteilt werden. «Die Behandlung ist je nach Art völlig unterschiedlich», unterstreicht Hallek. «Das Hodgkin-Lymphom sowie die aggressiven Lymphome behandelt man mit einer Chemotherapie.» Diese werde manchmal durch Bestrahlung ergänzt,
Operationen seien dagegen unüblich.
Die Heilungschancen lägen bei etwa 70 bis 90 Prozent, betont der Mediziner. Anders als ihr Name vermuten lässt, sind die weniger aggressiven Lymphome schwierig therapierbar. «Die indolenten Lymphome lassen sich nur zurückdrängen. Aber sie wachsen sehr langsam. Dadurch kann man sie, ohne dass Gefahr für den Patienten besteht, lange beobachten», sagt Hallek. Diese so genannte «Watch&Wait»-Strategie könne sich teilweise über viele Jahre hinziehen, ohne dass Beschwerden auftreten.
Da die Ursachen für eine Krebserkrankung der Lymphknoten weitgehend unbekannt sind, ist weder eine wirksame Prävention noch eine Vorsorgeuntersuchung wie beispielsweise beim Brustkrebs möglich.
Hallek: «Wichtig ist es deshalb, Lymphknoten immer genau zu beobachten. Schwellen sie ohne ersichtlichen Grund für längere Zeit an, sollte man sofort einen Arzt aufzusuchen.»
Köln (ddp). Etwa 14 000 Bundesbürger erkranken jährlich an Lymphdrüsenkrebs. Die so genannten Malignen Lymphome gehören damit zu den eher seltenen Krebsarten. Doch im Gegensatz zu anderen Tumorerkrankungen nimmt die Verbreitung von bösartigen Geschwülsten an den Lymphknoten deutlich zu - vor allem bei Menschen in den westlichen Industrieländern.
Rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen jedoch groß. «Noch verstehen wir die Zunahme der Erkrankungen nicht vollständig», sagt Professor Michael Hallek, Leiter der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln. «Erklärungen könnten Umweltfaktoren oder das steigende Lebensalter sein», betont der Sprecher des Kompetenznetzes Maligne Lymphome.
Ebenso unbekannt sind die Auslöser der Krebsart. Wissenschaftler vermuten, dass Infektionen, beispielsweise im Magen, bestimmte Lymphome begünstigen. Auch die zunehmende Hygiene in den Großstädten könnte eine Rolle spielen. «Viele Menschen kommen in ihrer Kindheit mit bestimmten Erregern gar nicht mehr in Kontakt und können so keine Abwehrkräfte aufbauen», sagt Hallek.
Lymphknotenkrebs macht sich im Körper durch eine Reihe unspezifischer Symptome bemerkbar. «Dazu können Abgeschlagenheit und Krankheitsgefühl gehören», sagt Stephan Schmitz, Onkologe aus Köln. Wesentliches Alarmsignal sind geschwollene Lymphknoten.
«Allerdings muss nicht jede Schwellung gleich ein Lymphom sein. Bilden sich größere, schmerzfreie Knoten an ungewöhnlichen Stellen wie am Nacken oder unter den Achselhöhlen und verschwinden diese auch nach einigen Wochen nicht, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden», betont Schmitz.
Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Er kann den Patienten bei Bedarf an einen Spezialisten verweisen. «Die Diagnostik erfordert viel Erfahrung», unterstreicht Schmitz. So müsse der Arzt sicher sein, dass nicht Medikamente, Infektionen, der Kontakt zu Haustieren oder Allergien die Schwellung der Knoten verursacht haben.
Blut- oder Ultraschalluntersuchungen können helfen, andere Auslöser auszuschließen. «Vermutet der Arzt ein Lymphom, bringt eine so genannte Biopsie Sicherheit», sagt Schmitz. Dabei wird dem Patienten eine Probe des Lymphknotens entnommen und im Labor analysiert.
Lymphom ist allerdings nicht gleich Lymphom. «Es gibt fast 50 Unterarten», erläutert Hallek. Zu den bekanntesten gehören das Hodgkin-Lymphom sowie eine Reihe von Tumoren, die in aggressive und indolente - langsam wachsende - Lymphome unterteilt werden. «Die Behandlung ist je nach Art völlig unterschiedlich», unterstreicht Hallek. «Das Hodgkin-Lymphom sowie die aggressiven Lymphome behandelt man mit einer Chemotherapie.» Diese werde manchmal durch Bestrahlung ergänzt,
Operationen seien dagegen unüblich.
Die Heilungschancen lägen bei etwa 70 bis 90 Prozent, betont der Mediziner. Anders als ihr Name vermuten lässt, sind die weniger aggressiven Lymphome schwierig therapierbar. «Die indolenten Lymphome lassen sich nur zurückdrängen. Aber sie wachsen sehr langsam. Dadurch kann man sie, ohne dass Gefahr für den Patienten besteht, lange beobachten», sagt Hallek. Diese so genannte «Watch&Wait»-Strategie könne sich teilweise über viele Jahre hinziehen, ohne dass Beschwerden auftreten.
Da die Ursachen für eine Krebserkrankung der Lymphknoten weitgehend unbekannt sind, ist weder eine wirksame Prävention noch eine Vorsorgeuntersuchung wie beispielsweise beim Brustkrebs möglich.
Hallek: «Wichtig ist es deshalb, Lymphknoten immer genau zu beobachten. Schwellen sie ohne ersichtlichen Grund für längere Zeit an, sollte man sofort einen Arzt aufzusuchen.»
robinhood - 16. Jan, 16:55